Politische Institutionen

Es gibt nach wie vor nur wenige Gesamtdarstellungen der Kerninstitutionen des parlamentarischen Regierungssystems der Niederlande in deutscher Sprache

  • Geismann, G., 1964: Politische Struktur und Regierungssystem in den Niederlanden. Frankfurt/Bonn.

Bis zur Arbeit von Lepszy (1979) die einzige Gesamtdarstellung zum politischen System der Niederlande der Nachkriegszeit, aus einer historisch-institutionalistischen Perspektive geschrieben. Geismann war Anhänger einer mehrheitsdemokratischen Reform des niederländischen Wahlsystems und der Bildung einer interkonfessionellen christdemokratischen Volkspartei nach CDU-Vorbild

  • Lepszy, N., 1979: Regierung, Parteien und Gewerkschaften in den Niederlanden. Entwicklungen und Strukturen. Düsseldorf: Droste (Bonner Schriften zur Politik und Zeitgeschichte, Bd. 18)
  • Schendelen, M.P.C.M. van 1977: Informations- und Entscheidungsprozessen im Niederländischen Parlament im Rahmen einer Repräsentationstheorie, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, S.252-265
  • Schendelen, M.P.C.M. van, 1974: Das niederländische Parlament im Wandel. Teil 1: Die Systemvariablen, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, S. 268-273.

Aus einer Dissertation hervorgegangene Gesamtdarstellung des parlamentarischen Regierungssystems einschließlich von Parteien und Verbänden als politischen Hauptakteuren. Die Arbeit wertet eine Vielzahl niederländischer Studien aus und orientiert sich theoretisch an der Analyse Lijpharts zur „politics of accommodation„. Versäulung und Entsäulung werden als Strukturprinzipien vorgestellt, die die Dynamik des politischen Systems der Niederlande bis in die Gegenwart bestimmt haben.

  • Nautz, J.P. 1987: Staatliche Intervention und gesellschaftliche Freiheit: staatliche Gesellschaft in den Niederlanden und Deutschland im 20. Jahrhundert. Melsungen: Verlag Kasseler Forschungen zur Zeitgeschichte, 298 S. (Kasseler Forschungen zur Zeitgeschichte, Bd. 5)
  • Braun, D., und K. van Kersbergen, 1986: Wendepolitik und Kräfteverhältnis in den Niederlanden, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, S. 857ff
  • Meggeneder, O., 1984: Die Niederlande – zwischen Integration und Polarisierung, in: Aus politik und zeitgeschichte, B 5/84, S. 17-30
  • Meggeneder, O., 1983: Regierungsbildung im niederländischen Mehrparteiensystem, in: Zeitschrift für Politik, S. 299-308
  • Jackson, R.J. und M.P.C.M. van Schendelen, 1982: Zum Umgang von Parlamenten mit „politischen Krisen”. Illustrationen am kanadischen und niederländischen Beispiel, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, S. 548-572.

Der Band enthält die Beiträge, die auf der 2. Deutsch-Niederländischen Historiker-Konferenz (Utrecht 1986) vorgelegt und diskutiert wurden, und vermittelt wichtige Aufschlüsse zu den Unterschieden der politischen Kultur beider Länder

  • Leijenaar, M., 1998: Vom demokratischen Feigenblatt zur Parität. Politische Partizipation von Frauen in den Niederlanden, in: Beate Hoecker (Hrsg.), Handbuch Politische Partizipation von Frauen in Europa. Opladen: Westdeutscher Verlag, S. 255-274
  • Timmermans, A. und R.B. Andeweg, 1997: Die Niederlande: Immer noch Politik der gütlichen Einigung? In: W. Müller und K. Strom (Hrsg.): Koalitionsregierungen in Westeuropa. Bildung, Arbeitsweise und Beendigung. Wien: Signum-Verlag (Schriftenreihe des Zentrums für angewandte Politikforschung, Bd. 13), S. 443-500
  • Bosmans, J., 1996: Die schmalen Margen der Demokratie. Die fordernde Gesellschaft und der gefesselte Staat der Niederlande, in: Mathias Schmitz (Hrsg.), Politikversagen? Parteienverschleiß? Bürgerverdruß? Streß in den Demokratien Europas. Regensburg, S. 119-130
  • Keman, H., 1993: Die Politik der Mitte in den Niederlanden. Konsens und Kooperation ohne Politikproduktion, in: Ralf Kleinfeld und Wolfgang Luthardt (Hrsg.), Westliche Demokratien und Interessenvermittlung. Zur aktuellen Entwicklung nationaler Parteien und Verbändesysteme. Marburg: Schüren, S. 144-158.
  • Riezebos, K., 1992: Petitionsrecht in Deutschland und in den Niederlanden – ein Ausblick auf das Europaparlament, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, Heft 1, S. 16-29
  • Timmermans, A., 1991: Königreich der Niederlande, in: Winfried Steffani (Hrsg.), Regierungsmehrheit und Opposition in den Staaten der EG. Opladen: Westdeutscher Verlag, S. 283-314
  • Keman, H., 1989: Entsäulung, Interessenausgleich und Steuerungsfähigkeit: Evolution und Revolution in den Niederländische Politik, in: R. Kleinfeld und D. Luthardt (Hrsg.) Westliche Demokratien und Interessenvermittlung: Beiträge zur aktuellen Entwicklung nationaler Parteien- und Verbändesysteme, Hagen: Polis (Fernuniversität), S. 195-214
  • Breedveld, W., 1989: Inquisiteur wider Willen: Parlamentarische Untersuchungsausschlüsse in den Niederlanden, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, S. 66-71
  • Stuurman, S., 1988: Gesellschaft, Staat und Politik in den Niederlanden, in: Hess, Jürgen C. (Hrsg) 1988: Nachbarn zwischen Nähe und Distanz: Deutschland und die Niederlande Frankfurt/Main: Diesterweg (Studien zur internationalen Schulbuchforschung, Bd. 52).

Der Aufsatz von Lepzy die derzeit aktuellste, an Institutionen und Akteure orientierte Gesamtdarstellung des politischen Systems der Niederlande anbietet (und wegen des thematisch immer gleichen Aufbaus der übrigen Länderbeiträge in dem Ismayr-Band sich auch gut als Ausgangspunkt für vergleichende Analysen politischer Institutionen in Westeuropas eignet): Lepszy, N., 1999: Das politische System der Niederlande, in: Wolfgang Ismayr (Hrsg.), Die politischen Systeme Westeuropas. 2. Auflage Opladen: Leske+Budrich, S. 321-354.

Scroll naar boven